4. Internationales Turnier für traditionelle Anspannung CIAT in Redefin
Als Alternative zu den bekannten FEI-Fahrprüfungen hat Baron Christian de Langlade 1996 in Cuts, 100 km nördlich von Paris, das erste internationale Turnier für traditionelles Fahren organisiert. Dazu ermutigt hatte ihn S.K.H. Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, selbst ein leidenschaftlicher Gespannfahrer. Im Jahr 2007 gründete sich in Paris die AIAT als internationale Vereinigung zur Erhaltung und Pflege des Fahrens mit traditionellen Gespannen – also mit Wagen, die vor 1945 gebaut wurden. Gemeinsam wurde ein Reglement geschaffen, das nach einer Periode der Anpassungen für alle 15 MitgliedsNationen (Belgien, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxembourg, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweiz, Spanien, Tschechien und Chile) gleichermaßen gilt.
Ein CIAT – „Concours International d’Attelage de Tradition“= „Internationales Turnier mit traditioneller Anspannung“ – besteht, wie beim FEI-Sportfahren, aus drei Teilprüfungen, wobei die Akzente mit Rücksicht auf die historischen Wagen und die traditionellen Pferdetypen anders gesetzt werden. Die AIAT ist längst zu einem „Brückenbauer“ zwischen Ländern und Kulturen geworden – „Gelebtes Europa“! Es finden in jedem einzelnen Land zahlreiche Turniere und Ausfahrten für traditionelle Gespanne statt.
Die AIAT als Grenzen überschreitende Organisation, die neben dem Tierschutz und sportlicher Aktivität europäisches Kulturgut erhält, bekam von der UNESCO hohe Aufmerksamkeit und viel Lob. I.M. Königin Sofia zeichnete die spanische Sektion – stellvertretend für alle Mitgliedsländer – bereits im Jahr 2010 mit einem Preis der Kulturorganisation EUROPA NOSTRA aus.
Der Vorsitzende der “ASSOCIATION INTERNATIONALE D’ATTELAGE DE TRADITION” (AIAT), Josef Steigenberger gibt im Gespräch mit ReiterInfos Chefredakteur Kurt-S. Becker einen Einblick in die traditionsreiche Seite des Gespannfahrens während des Turniers im Landgestüt Redefin.