3. Oktober 2024
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Daniel Deußer und Killer Queen für Einzelfinale qualifiziert

André Thieme und Christian Kukuk mit je einem Springfehler

Tokio – Als erste Prüfung für die Springreiter bei den Olympischen Spielen in Tokio stand die Qualifikation für die Einzelwertung auf dem Programm. 73 Starter aus insgesamt 35 Nationen hatten ihren ersten Auftritt vor den gewaltigen, aber leider leeren Tribünen. Daniel Deußer (Rijmenam/BEL) und seine Stute Killer Queen zeigten eine fehlerfreie Runde und konnten sich direkt für das morgige Finale der besten 30 Paare qualifizieren. Den beiden Olympia-Debütanten André Thieme (Plau am See) mit DSP Chakaria und Christian Kukuk (Riesenbeck) mit Mumbai unterlief jeweils ein Springfehler – bei beiden deutschen Reitern fiel die Stange an der Triplebarre.

Direkt nach seinem fehlerfreien Ritt mit Killer Queen sagte Daniel Deußer: „Ich habe nicht so viele Null-Fehler-Ritte erwartet. Grundsätzlich muss ich sagen, Killer Queen war wieder ein Ticken zu frisch als wir in den Parcours reinkamen, aber als sie dann die Lichter hier heute Abend gesehen hat, dann weiß sie doch, worum es geht. Grundsätzlich hat sie einen tollen Eindruck hinterlassen und ich gehe mit guten Hoffnungen ins Finale.”

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„Daniel war überragend, er hat mit Killer Queen eine super souveräne Runde gedreht. Pferd und Reiter waren auf den Punkt fit. Wir hoffen, dass er im Einzelfinale so eine Traumrunde hinlegt wie heute. Die Konkurrenz ist ganz, ganz stark. Hier war Top-Sport zu sehen, auf allerhöchstem Niveau und es wird sehr spannend, sowohl im Einzel auch im Team. Wir wollen Daniel jetzt alle unterstützen“, kommentierte Bundestrainer Otto Becker den Ritt Deußers. Zu den beiden Debütanten sagt der Bundestrainer: „Bei den anderen beiden hat man gemerkt, dass etwas die Erfahrung fehlt. Die späte Startzeit hat den beiden Neulingen nicht unbedingt geholfen – sie mussten lange warten, sich viele Paare anschauen, das ist nicht immer zuträglich. Gerade bei André hat man gesehen, dass er für einen Moment die Ruhe verloren hat, nach der Dreifachen Kombination ist er etwas übermotiviert weitergeritten und hat sich aber gut gefangen und ist dann souverän nach Hause geritten. Auch Christian hat den Fehler an der Trippelbarre bekommen. Das waren zwei gute Runden, aber eben nicht mit dem letzten Glück fürs Finale.“

Christian Kukuk selbst beschreibt seinen Ritt: „Wir hatten einen guten Anfang und einen guten Rhythmus. Dann hatte ich das Gefühl, dass Mumbai etwas schwerfällig aus der Dreifachen Kombination gesprungen ist und an der Trippelbarre danach kam dann auch der Fehler – er musste sich währenddessen erleichtern, das habe ich erst im Nachhinein gesehen. Wir haben knapp die Weite nicht bekommen, was während des Äppelns ja auch fast verständlich ist, aber ich bin happy, wie souverän wir den Parcours dann zu Ende gebracht haben.” Zu seinem Olympia-Debüt in Tokio sagt er: „Bei den Olympischen Spielen dabei zu sein ist für mich einmalig. Im Parcours rückt das ein bisschen zur Seite, aber das ist hier beeindruckend und bringt jeden Sportler in seinem Leben ein Stück weiter.“

 

 

Auch Andre Thieme war sehr enttäuscht nach seinem Ritt: „Ich habe gemerkt wie sie (DSP Chakaria) mir am Ausgang kleben blieb und mir die Triplebarre so ein bisschen ‚weglief‘. Dann habe ich in letzter Sekunde versucht umzuschalten und versucht, einen Galoppsprung mehr zu machen. Aber das war bei der Höhe natürlich das Verkehrte, da hätte ich besser was riskieren sollen. Da hab ich einfach nicht genug Ruhe gehabt und dann hat man da natürlich einen mächtig groben Fehler. Aber Hut ab wie sie danach weitergesprungen ist und den Parcours beendet hat und am Ende waren wir ein schneller vier Fehler-Ritt. Das ist eigentlich überhaupt nicht schlimm, aber dadurch, dass ich weiß, dass mir dieser Fehler unterlaufen ist, der mir eigentlich nicht passiert und auch nicht passieren darf, ist das für mich wahnsinnig enttäuschend.”

Das Einzel-Finale findet morgen ab 12 Uhr (deutscher Zeit) statt. Dann geht es für die besten 30 Springreiter aus der heutigen Qualifikation um die Medaillen. Es gab 25 Null-Fehler-Ritte und fünf Ritte mit Zeitstrafpunkten – sie alle haben sich direkt qualifiziert. Alle Reiter mit nur einem Springfehler sind morgen also nicht mehr dabei. Erstmals bei Olympischen Spielen macht das Einzel-Finale den Anfang. Erst am Freitag und Samstag folgt die Entscheidung um die Mannschafts-Medaillen. Dafür kann ein Reiter-Pferd-Paar eingewechselt werden. Von dieser Möglichkeit macht auch das deutsche Team in Tokio Gebrauch und wird am Freitag Maurice Tebbel (Emsbüren) und seinen Hengst Don Diarado für das Team starten lassen. Wer zusammen mit Maurice Tebbel in der Mannschaftsentscheidung an den Start geht, entscheidet sich nach dem Vet-Check vor dem Mannschaftsfinale. „Das müssen wir heute zum Glück nicht entscheiden und schauen erstmal auf Daniel morgen – dann sehen wir weiter“, sagt Bundestrainer Otto Becker.


Hier der Ritt von Daniel Deußer und Killer Queen auf Eurosport:

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