Fahrsport-Fans feiern Donaueschingen
Der Fahrsport ist zurück beim Internationalen S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers Donaueschingen im Fürstlichen Schlosspark – und wie: Spitzensport, super Stimmung und Wimpernschlag-Ergebnisse! Fahrer, Zuschauer und Bundestrainer jubelten und alle wollen 2025 wieder dabei sein.
Nationenpreis-Sieg für die Niederlande bei den Pony-Vierspännern
Bei der Welt-Premiere des Pony-Vierspänner-Nationenpreises im Rahmen des CHI Donaueschingen lagen zwischen Platz eins und zwei weniger als eine winzige ‚Kutschenlänge‘. Spannender hätte das Kegel-Finish nicht sein können.
„Leider hat es nun doch nur für den zweiten Platz gereicht“, war Equipechef Karl-Heinz Geiger etwas enttäuscht, nachdem die deutschen Ponyfahrer vor dem Kegelfahren noch in Führung gelegen hatten. „Steffen Brauchle hat wieder eine tolle Leistung gezeigt – mit null im Kegelfahren, sein Teamkollege Niels Kneifel hat leider einen Ball gehabt, war aber auch in der Zeit.“ Der Dritte im Bunde war Patrick Harrer. Mit 278,73 Strafpunkten wurde es am Ende der Silberrang für das deutsche Herren-Trio hinter den Fahrern aus den Niederlanden. „Trotz dessen war es ein schönes Turnier hier in Donaueschingen und wir freuen uns auf ein Wiederkommen“, ergänzte Geiger.
Die Niederländer gingen mit Rene Limpens, Joris Wouda und der unschlagbaren Marijke Hammink an den Start und siegten mit dem gehauchten Vorsprung von zweieinhalb Strafpunkten weniger. Auf dem dritten Platz ordneten sich die Fahrer aus Belgien mit 318,60 Strafpunkten ein.
„Es war richtig toller Sport, Spitzensport auf sehr hohem Niveau und super für das Publikum. Ich würde sagen, dass die besten Fünf der Welt hier am Start waren“, war der Equipechef der Oranje-Sieger Ad Aarts beeindruckt. „Wir waren mit einem sehr jungen Team hier. Mareike ist natürlich sehr erfahren, unsere Weltmeisterin, aber Joris ist mit 19 Jahren noch sehr jung und Rene ist zum ersten Mal im Team. Sie haben das alle großartig gemacht. Es war super knapp mit Deutschland, umso glücklicher bin ich, dass wir uns den Sieg im Nationalpreis sichern konnten.“
Die dominierende Fahrerin im Lager der Vierspänner-Ponys war an allen Tagen Weltmeisterin Marijke Hammink. Die 33-Jährige hat alles gewonnen, was es in Donaueschingen zu gewinnen gab: Die Dressur und den Marathon ebenso wie das Kegelfahren. „Wir haben ein super Turnier gefahren“, jubelte die Totalsiegerin. „Die Ponys haben das super toll gemacht und darauf sind wir sehr stolz. Wir danken allen, die für die Organisation verantwortlich sind. Es war ein super Turnier und wir kommen gerne wieder.“ Hammink sicherte sich den Sieg in der kombinierten Einzelwertung mit 127,08 Strafpunkten vor dem Schweizer Yannik Scherrer mit 134,04. Bester Deutscher wurde Steffen Brauchle auf Platz drei (136,47 Strafpunkte)
Nationenpreis-Sieg für Frankreich bei den Pferde-Zweispännern
Das Standard-Kegelfahren mit Siegerrunde für Pferde-Zweispänner war die abschließende Disziplin für die Nationenpreiswertung. Nach allen drei Disziplinen hat sich das Team Frankreich mit 263,90 Strafpunkten an die Spitze im Schwarzwaldhof Nationenpreis gesetzt. Die deutschen Fahrer wurden Zweite mit 265,63 Strafpunkten, knapp vor dem Team aus der Schweiz (266,98 Strafpunkte). Der französische Equipechef Antony Horde war begeistert: „Meine Jungs sind wirklich gut gefahren und haben super abgeliefert in diesem wunderschönen Ambiente. Ich bin wahnsinnig stolz.“ Für Frankreich gingen an den Start: Raphael Berrard, Francois Dutilloy und Franck Grimonprez.
Den Gesamtsieg in der kombinierten Einzelwertung aber sicherte sich ein deutscher Fahrer: Der 38-jährige Dennis Schneiders war an diesen Tagen in Donaueschingen mit seinem Gespann in Spitzenform. Nach der Dressur lag er noch auf Rang sieben, dominierte aber sowohl den Marathon als auch das Kegelfahren und sicherte sich so den Sieg mit 127,51 Strafpunkten vor dem Franzosen Grimonprez mit 129,55 Strafpunkten. „Ich bin sehr zufrieden – vor allen Dingen mit dem heutigen Tag. Beim Kegelfahren mit dem Doppelnuller für unser Team, es war einfach tip top wie wir es uns gewünscht hätten“, strahlte Schneiders. „In Donaueschingen ist es sowieso besonders, da wir als Zweispänner noch nie hier fahren durften. Wir würden natürlich gerne nächstes Jahr wiederkommen“, gesteht er und schmunzelt. „Das haben wir jetzt mal auf dem Zettel stehen.“
Dickes Lob von Fahrmeister Geiger
Der Bundestrainer der Vierspänner Großpferde und Equipechef beider Fahrsport-Teams in Donaueschingen, Karl-Heinz ‚Charly‘ Geiger, zog sein Fazit. „Mir gefällt die neue Anordnung der Fahrplätze hier in Donaueschingen sehr gut“, lobte der Fahrmeister. „Der Fahrplatz ist deutlich besser als früher, es ist alles etwas kompakter als früher, das Fahrerlager ist direkt nebenan und die Fahrer haben noch mehr Platz zum Abfahren.“ Ein dickes Lob sprach er auch Parcourschef Josef Middendorf aus. „Das Gelände war schön aufgebaut, der Kegelparcours war sehr interessant. Es ist ganz toll, dass Donaueschingen für den Fahrsport wieder zurückgekehrt ist.“ Mit den Vierspännern werde es zwar im kommenden Jahr terminlich noch schwierig, weil die Europameisterschaft kurz zuvor stattfindet. „Aber die Vierspänner wollen auch unbedingt wieder herkommen und spätestens 2026 mit dem Nationenpreis sind sie dann alle wieder dabei.“