29. März 2024
Aktuelles

Gespannfahrer ermitteln vier Deutsche Meister

Lähden – Vier Deutsche Meister wurden am Wochenende in Lähden ermittelt – drei „Wiederholungstäter“ und eine Überraschungssiegerin. Am spannendsten ging die Entscheidung bei den Vierspänner-Pferden aus, am Ende stand Christoph Sandmann ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Über seinen vierten Platz in der Dressur freute er sich ganz besonders, darin sieht er eine deutliche Verbesserung seiner Pferde auf dem Dressurviereck. Auch im Marathon fuhr er auf Platz drei, damit setzte er sich an die Spitze in der Meisterschaftswertung wie auch in der Kombinierten Prüfung, denn die Deutsche Meisterschaft wurde im Rahmen einer internationalen Prüfung ausgetragen. Ein Abwurf im Kegelparcours kostete zwar den Gesamtsieg, nicht aber den Meistertitel: Mit dem hauchdünnen Vorsprung von einem Hundertstel sicherte er sich seinen achten Titel als Deutscher Meister (155,54 Punkte). „Ist mir nicht so wichtig“, hatte er vorher die Entscheidung noch heruntergespielt. Sein strahlendes Gesicht nachdem es noch so überaus knapp geklappt hatte, sprach eine andere Sprache.

155,55 Punkte standen für das Endergebnis für Georg von Stein (Modautal) auf der Liste, Silber wie im Vorjahr für den Hessen, knapper geht es nicht. Mit einem vierten Platz in der Dressur wie auch im Marathon sowie einer strafpunktfreien Fahrt im Kegelparcours lieferte von Stein ein durchweg solides Ergebnis und rangierte in der Kombinierten Prüfung damit auf Platz drei. Mareike Harm (Negernbötel) hat schon zahlreiche Erfolge mit dem Vierspänner zu verzeichnen, bei einer Deutschen Meisterschaft stand sie in Lähden zum ersten Mal auf dem Treppchen. Vor allem dank ihres guten Dressurergebnisses errang sie die Bronzemedaille (159,76).


Mit hauchdünnem Vorsprung siegte der Australier Boyd Exell in der Kombinierten Prüfung (155,53). Dazu trug maßgeblich seine gewohnt herausragende Dressurnote bei. Im Gelände musste er im ersten Hindernisse anhalten, um die Ausrüstung seiner Pferde zu korrigieren. Das kostete viel Zeit, zusätzlich gab es fünf Strafpunkte, weil die Beifahrerin die Kutsche verlassen musste.

DM Pony-Vierspänner: Zehnter Titel für Steffen Brauchle
Bei den Pony-Vierspännern ging der Titel mal wieder ins Ländle. Steffen Brauchle (Lauchheim-Hülen) fuhr zu seinem zehnten Meistertitel. Sieg in der Dressur, Platz zwei im Marathon wie im Kegelfahren für den amtierenden Weltmeister der Pony-Vierspänner. Am Ende waren es 146,32 Punkte und damit ein deutlicher Vorsprung vor Michael Bügener (Westfalen), der zwar das Kegelfahren für sich entscheiden konnte, doch durch seine wesentlich schlechtere Dressurnote mit 158,81 Punkten deutlich hinter Brauchle auf dem Silberrang landete. Vierter in der Kombinierten Prüfung, aber Dritter in der Meisterschaft wurde Niels Kneifel (Wunstorf, 171,61). In der Kombinierten Wertung schob sich der Niederländer Jan de Boer (162,85) zwischen Bügener und Kneifel. „Bei den Pony-Vierspännern brauchen wir dringend Nachwuchs“, kommentierte Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring) die niedrige Starterzahl in dieser Anspannungsart, nur sieben Gespanne bewarben in Lähden. „Vielleicht können wir Nikola Louise Reinke dafür gewinnen, sie hat nicht nur die wunderbaren Ponys, die sie hier gefahren hat, sondern noch mehrere aus eigener Zucht. Die sind zwar noch jung, aber die Idee ist schon mal da“, so der Bundestrainer.

DM Pony-Zweispänner: Gold für Nicola Louise Reinke
Nikola Louise Reinke (Schuby) war zuvor Deutsche Meisterin bei den Pony-Zweispännern geworden. Mit ihren Isabell-farbenen Deutschen Reitponystuten, die aus eigener Zucht stammen, fuhr sie sowohl in der Dressur wie auch im Marathon auf Platz zwei, im Kegelparcours auf Platz sechs und gewann mit 150,85 Punkten ihren ersten Meistertitel im Seniorenlager. Die 26-jährige Holsteinerin „ist eine Fahrerin mit Perspektive, zumal sie zu Hause noch einige jüngere Ponys hat, die durchaus möglicherweise das Zeug für große Aufgaben haben. Nikola Louise bildet ihre Ponys gut aus, liefert solide Leistungen in allen drei Disziplinen. Im nächsten Jahr sind wieder Weltmeisterschaften für die Ponygespanne, durchaus denkbar, dass sie dann dabei ist“, lobte Karl-Heinz Geiger. Der Niederländer Cas Hendriks beendete die Kombinierte Prüfung auf dem zweiten Platz (153,47). Die Silbermedaille in der Meisterschaft durfte sich Carl Holzum (Oldenburger Münsterland) umhängen (160,95). Eine wirkliche Überraschung war der Gewinn der Bronzemedaille durch die erst 18-jährige Nea-Renee Binneß (Nunstorf). Nach Dressur und Gelände nur auf Platz neun rangierend beendete sie das Kegelfahren lediglich mit Zeitfehlern, profitierte von den Strafpunkten der vor ihr Liegenden und platzierte sich mit 169,08 Punkten auf dem vierten Platz in der Kombinierten Wertung, in der Meisterschaft auf dem dritten Platz.

DM Zweispänner: Sandro Koalick verteidigt Titel
Sandro Koalick (Drebkau) ist derzeit das Maß der Dinge bei den Pferde-Zweispännern. Zum dritten Mal in Folge sicherte sich der 36-Jährige den Meistertitel (140,50). Mit dem Sieg im Marathon und im Kegelfahren, Platz zwei in der Dressur – da kam keiner am amtierenden Vize-Weltmeister vorbei. Lars Schwitte fuhr mit Silber nach Hause, er lieferte das beste Dressurergebnis, landete aber im Gelände und im Kegelfahren nur im Mittelfeld und verbuchte am Ende 155,62 Punkte auf seinem Konto. Anna Sandmann gewann zur Freude der Lähdener Fans auf ihrer Heim-Anlage die Bronzemedaille (156,86). Zwei vierte Plätze im Gelände und im Kegelparcours sowie ein sechster Platz in der Dressur sicherten ihr den vierten Platz in der Kombinierten Prüfung. Zweiter wurde in der internationalen Wertung Raymond Letteboer (148,93 P.). (fn-press)

Einspänner: Sieg für Christoph Dieker
Bester Deutscher bei den Einspännern war Christoph Dieker mit Nora auf Platz zwei (150,48). Den Sieg holte sich die Luxemburgerin Marie Schlitz (149,71 P.), ihr Vater Franz kam auf den dritten Platz (158,26). Vater und Tochter Schlitz nutzten den Start in Lähden als Formüberprüfung für die anstehenden Weltmeisterschaft in Pau. Fritz Otto-Erley, Leiter Turniersport und Koodinator Fahrsport bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) brachte es auf den Punkt: „Diese Veranstaltung hier in Lähden ist beispielhaft und lässt einen beinahe Corona vergessen. Das äußert sich auch in solchen Dingen wie den liebevoll dekorierten Hindernissen. Wir sind sehr dankbar, dass die Pferdesportgemeinschaft Lähden unter der Führung von Christoph Sandmann mit dieser Meisterschaft schon das zweite Fahrturnier in wenigen Wochen veranstaltet, vor allem in Hinblick auf die beiden Weltmeisterschaften, die unsere Fahrer 2020 noch bestreiten wollen.“

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