Ludger Beerbaum: „Ich könnte nicht stolzer sein“
Riesenbeck International holt sich nach dem Vorjahr erneut den Gesamtsieg der Global Champions League
Alles auf Anfang vor der letzten und entscheidenden Etappe der Global Champions League in Riad: Nachdem das Team Riesenbeck International bereits mit 38 Punkten scheinbar uneinholbar in Führung lag und bis zum Finale der Vorsprung auf die im Nacken sitzenden Paris Panthers auf nur drei Pünktchen geschmolzen ist, galt es nun, in den alles entscheidenden zwei abschließenden Runden, wieder Nullfehlerritte zu liefern, um die Gesamtwertung der GCL-Meisterschaft 2023 nach dem Sieg im Vorjahr 2022 an gleicher Stelle zu wiederholen. Der Druck war hoch für alle teilnehmenden 14 Teams, denn vordere Plätze in der Rangliste bedeuteten ein höheres Preisgeld. Riesenbeck International-Teamchef Ludger Beerbaum stapelte vorher ein wenig tief – um dann am Ende umso mehr Strahlen zu können. Seine Reiter gewanne souverän den Gesamtsieg. „Riesen, Riesenkompliment an das ganze Team. Ich könnte nicht stolzer sein!“ Seine Reiter holten souverän sowohl den Sieg der 15. Etappe als auch den Gesamtsieg 2023. Doch es blieb spannend bis zum Schluss.
Die Startreihenfolge wurde wie immer ausgelost, die „Panther“ mussten vor den Führenden in die Arena und den von Uliano Vezzani gestalteten Parcours absolvieren.
In Runde eins bestachen die in vielen Championaten erfahrenen und hochdekorierten Harrie Smolders und Ben Maher mit zwei souveränen fehlerfreien Runden auf den beiden Hengsten Uricas von der Kattevennen und Faltic. „Es ist unser Job, mit Druck umzugehen. Wir hatten ja nicht viel zu verlieren“, freute sich Ben Maher, der ankündigte, in Runde zwei die Strategie nicht verändern zu wollen.
Riesenbeck International-Teamchef Ludger Beerbaum schickte seine beiden Reiter Eoin McMahon und Philipp Weishaupt ins Rennen, beide mit ihren Europameisterschaftspferden von Mailand. Der Ire Eoin McMahon begann auf Beerbaums früheren Spitzenpferd, der elfjährigen Schimmelstute Mila. Die beiden agierten, als wären sie schon ein jahrelang eingespieltes Paar und zeigten einen Ritt wie am Schnürchen. Flüssig, harmonisch, fehlerfrei – und schneller als die Konkurrenten. Danach betrat Philipp Weishaupt mit dem erst neunjährigen Zineday, einem Sohn des von Ludger Beerbaum gerittenen, international erfolgreichen Zinedine, den Parcours. Die beiden fügten ihrer einmaligen Saison-Quote von 100 Prozent fehlerfreien Ritten noch einen weiteren akkuraten, fehlerlosen und schnellen Auftritt hinzu. Riesenbeck International nahm damit die Herausforderung an. Sie gingen mit acht Sekunden Vorsprung vor den Paris Panthers in den neuen, noch schwereren Parcours der finalen Runde zwei.
„Meine Reiter lieferten jeweils eine exzellente Runde. Aber noch ist nichts gewonnen“, warnte Ludger Beerbaum vor der finalen Runde. „Es darf keine Stange fallen.“ Tatsächlich war die Spannung auch bei den in der Heimat versammelt vor dem Fernseher sitzenden Stallkollegen der Riesenbecker Reiter mit Händen zu greifen.
Harrie Smolders musste schnell und fehlerfrei reiten, wenn die Chance zum Sieg gewahrt werden sollte: Er war weder schnell, noch fehlerfrei, sondern hatte am letzten Hindernis einen Abwurf. Ben Maher erging es nicht besser. Auch er machte einen Fehler am Einsprung der Dreifachen Kombination.
Riesenbeck International hatte also zwei Abwürfe Vorsprung. Die routinierten Reiter ließen sich diese Steilvorlage nicht mehr nehmen: Eoin Mc Mahon unterlief mit Mila zwar ein Fehler, doch Philipp Weishaupt behielt die Nerven und sorgte mit einem weiteren Nullfehler-Ritt auf Zineday für Jubelstürme bei den Kollegen in der Arena und zuhause am Bildschirm.
Dass der beständigste aller Reiter der GCL-Saison 2023, Christian Kukuk, diese Prüfung auf Checker mit Abstand als Schnellster in der Einzelwertung gewann, zeigt einmal mehr die Dominanz der Reiter von Riesenbeck International.