6. November 2024
Aktuelles

Paris 2024: Springreiter qualifizieren sich für Team-Finale

Kukuk, Weishaupt und Vogel liefern drei Null-Runden

Was für ein Auftakt! Bei ihrem ersten Auftritt im Olympia-Reitstadion in Versailles zeigten sich die deutschen Springreiter Christian Kukuk (Riesenbeck) und Checker, Philipp Weishaupt (Riesenbeck) und Zineday und Schlussreiter Richard Vogel (Pfungstadt) und United Touch S in herausragender Form. Als einziges Team zelebrierten sie drei Null-Runden im Parcours und ziehen damit hochmotiviert in das Mannschafts-Finale am morgigen Freitag ein. Dort geht es allerdings wieder bei null los.

Bundestrainer Otto Becker war nach diesem Auftakt nach Maß sehr zufrieden: „Das war sehr gut, so wie wir es uns natürlich erhofft oder erträumt hatten, mit drei Null-Fehler-Runden und auch mit der Art und Weise. Alle drei haben den Eindruck, den wir in den letzten Wochen hatten, voll bestätigt, was ja nicht selbstverständlich ist. Sie haben das heute nochmal auf den Platz gebracht. Wir sind super happy, dass wir unser Ziel erreicht haben, morgen dabei zu sein. Aber wissen auch, dass wir noch nicht gewonnen haben und wissen auch, wie schwierig das wird. Trotzdem denke ich, wir sind gut gerüstet und erstmal super happy, dass der Tag so zu Ende ging.“

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Insgesamt bewarben sich 20 Nationen mit je drei Reitern um den Einzug ins Team-Finale. Von diesen treten dann die zehn besten Mannschaften am Freitag, ab 14 Uhr, zum Mannschaftsentscheid an. Neben Deutschland (0 Strafpunkte) haben sich außerdem die Mannschaften der USA (6), Großbritannien (8), Belgien (8), Niederlande (8), Irland (9), Frankreich (12), Schweden (17), Israel (20) und Mexiko (20) für das Finale qualifiziert. Überraschenderweise konnte sich das als Mitfavorit gehandelte Schweizer Team nicht qualifizieren.

Anders die deutschen Paare. Für sie legte als Erster Christian Kukuk mit dem 14-jährigen Westfalen-Wallach Checker von Comme il Faut – Come on (Züchter Wolfgang Kipp, Ibbenbüren) eine fehlerfreie Runde vor. Der 34-jährige Bereiter aus dem Stall von Ludger Beerbaum gehörte damit zu insgesamt sechs Paaren des ersten Teamblocks, für die am Ende die Null auf der Liste stand. „Ehrlich gesagt, bin ich super happy. Alles ist eigentlich nach Plan gelaufen, so wie ich es mir vorgenommen hatte. Die erste Runde ist ja immer eine der aufregendsten und nicht gerade einfachsten, aber ich glaube, das haben wir super hingekriegt“, sagte er nach seinem Ritt. Er bestätige auch den Eindruck, dass der Parcours höchst anspruchsvoll war. Schon beim Abgehen habe er gedacht: „Wow, das ist für den ersten Tag schon wirklich sportlich. Von der Höhe her, dass man sagt: Gut, hoch genug. Ich finde es sehr technisch. Das sind ein paar Linien, auf denen es Schlag auf Schlag kommt und wo man schon wirklich am Sprung ganz fokussiert auf den nächsten sein muss und auf die Linie.“

Am Ende waren es genau 14 der 60 Paare, die mit „weißer Weste“ aus dem Parcours kamen. Unter ihnen auch der zweite deutsche Reiter, Philipp Weishaupt. Der Vize-Europameister von 2023 zeigte mit seinem zehnjährigen westfälischen Wallach v. Zinedine – Polydor (Züchter Franz-Georg Ottmann, Saerbeck) einen „Bilderbuch-Ritt“. „Wenn Zineday so in Schuss ist, ist das Reiten nicht so schwierig. Er fühlt sich unglaublich an. Ich habe echt das Gefühl, er merkt, dass das hier etwas Besonderes ist. Der wächst so über sich hinaus, er hat nochmal ein PS mehr hier, als ob er die Atmosphäre auch merkt“, sagte er nach dem Ritt. „Da war nicht ein Sprung dabei, wo man denkt, oh Gott, oh Gott. Und dann macht es einfach Spaß.“ Allerdings habe auch er nicht gedacht, dass es so schwer werden würde am ersten Tag. „Ich habe eher gedacht, es wird eher ein bisschen lockerer, Ich glaube, am Ende qualifiziert man sich hier wahrscheinlich mit 20 oder 16 Punkten. Es gibt eben kein Streichergebnis. Ohne Streichergebnis ist viel offener, wenn jedes Ergebnis zählt.“

Für die dritte Nullrunde für Deutschland sorgten Richard Vogel und sein zwölfjähriger westfälischer Hengst United Touch S v. Untouched – Lux (Züchter und Besitzer Julius-Peter Sinnak, Bocholt). Damit gab der 27-Jährige nicht nur einen perfekten Olympia-Einstand, sondern sorgte auch dafür, dass Deutschland als einziges Team komplett fehlerfrei blieb. Auf die Frage, wie es sei, bei Olympischen Spielen zu reiten, sagte er: „Natürlich ist es was ganz Besonderes, man arbeitet schon anders daraufhin. Ich glaube, es gibt kein anderes Turnier in unserem Sport, auf das man so fokussiert schon seit Langem, seit vielen Monaten hinarbeitet und so als Höhepunkt im Visier hat. Das ist für uns gut. Wir müssen fast jede Woche unter Druck performen, wir sind das gewohnt. Hier ist tatsächlich nochmal ein bisschen ein anderer Pressure dahinter, aber das hält den Fokus hoch und ich glaube, alle drei Reiter haben gezeigt, dass wir nicht nervös oder aufgeregt reiten, sondern sehr fokussiert sind, ja nahezu eins sind mit dem Pferd. Die deutschen Runden waren super harmonisch, es gab nirgends einen Wackler. Das stimmt uns optimistisch und lässt hoffen auf morgen.“

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