11. Februar 2025
Pferderecht

RECHTSTIPP: Wichtige Inhalte eines Berittvertrags – Das sollten Sie beachten!

Experte für Pferderecht: Rechtsanwalt Ackenheil.

Von Rechtsanwalt Andreas Ackenheil

Der Berittvertrag stellt eine vertragliche Vereinbarung zwischen einem Pferdebesitzer und einem Bereiter, der die Bedingungen für die Ausbildung, Korrektur oder Turniervorbereitung eines Pferdes festlegen sollte, dar. Die folgende Aufzählung stellt eine kompakte kleine Übersicht dar und dient als Orientierungshilfe für die wesentlichen Bestandteile eines Berittvertrags. Da jeder Beritt individuelle Anforderungen und spezifische Gegebenheiten mit sich bringt, empfiehlt es sich, den Vertrag an die jeweiligen Bedürfnisse und besonderen Umstände anzupassen.

Wer sind die Vertragsparteien?
Wesentliche Bestandteile eines solchen Vertrages sind die Angaben zu den Vertragsparteien, einschließlich deren Namen und Anschriften, sowie eine detaillierte Beschreibung des Pferdes, wie Name, Rasse, Alter und relevante Identifikationsmerkmale.

Welches Ziel verfolgt die Ausbildung des Pferdes?
Der Vertragsgegenstand sollte klar definiert werden, indem das Ziel des Beritts, sei es die Grundausbildung, die Korrektur von Verhaltensproblemen oder die gezielte Turniervorbereitung, beschrieben wird. Darüber hinaus ist es ratsam, den aktuellen Ausbildungsstand des Pferdes im Vertrag festzuhalten, um spätere Missverständnisse zu vermeiden. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die vereinbarten Leistungen, die Art und Weise der Ausbildung und die Frequenz der Trainingseinheiten. Ebenso sollte geregelt werden, welche Trainingsmethoden und Materialien eingesetzt werden.

Wie hoch und wie sollte die Vergütung stattfinden?
Die finanzielle Seite des Vertrages spielt eine entscheidende Rolle. Dabei müssen die Vergütung, Zahlungsmodalitäten sowie zusätzliche Kosten, beispielsweise für Hufschmied oder Tierarzt, klar geregelt sein. Ebenso können Regelungen getroffen werden, ob und inwieweit der Bereiter das Pferd auf eigene Kosten bei Turnieren vorstellen darf.

Die Pflichten des Bereiters
Die Pflichten des Bereiters umfassen eine fachgerechte und tierschutzkonforme Ausbildung sowie die sorgfältige Betreuung des Pferdes. Dazu gehört auch die regelmäßige Dokumentation des Trainingsfortschritts und gegebenenfalls eine Rücksprache mit dem Pferdebesitzer.

Die Pflichten des Pferdebesitzers
Der Pferdebesitzer hingegen ist verpflichtet, ein gesundes Pferd zur Verfügung zu stellen und den Bereiter über relevante gesundheitliche oder verhaltensbezogene Besonderheiten zu informieren. Es ist ratsam, auch Verpflichtungen bezüglich der Ausrüstung und Haltung des Pferdes festzulegen, damit das Pferd unter optimalen Bedingungen trainiert werden kann.

Wer haftet und welche Versicherungen sind wichtig?
Haftungsfragen und Versicherungen sind essenzielle Bestandteile des Vertrages, um mögliche Risiken abzudecken. Es sollte festgelegt werden, wer im Schadensfall haftet und welche Versicherungen, wie beispielsweise eine Pferdehaftpflichtversicherung, notwendig sind. Oftmals können spezielle Regelungen vereinbart werden, die die Haftung des Bereiters bei unvorhersehbaren Vorfällen begrenzen.  Des Weiteren ist es empfehlenswert, eine Unfallversicherung für den Bereiter in Betracht zu ziehen, um ihn gegen mögliche Verletzungen während des Trainings abzusichern.

Wie lang soll der Vertrag laufen und wie kann der Berittvertrag gekündigt werden?
Um Missverständnisse und Streitigkeiten zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Vertragslaufzeit sowie Regelungen zur Kündigung detailliert festzuhalten. Dies betrifft sowohl befristete als auch unbefristete Verträge und mögliche Gründe für eine außerordentliche Kündigung, etwa bei Unzufriedenheit mit der Leistung oder gesundheitlichen Problemen des Pferdes. Eine geregelte Kündigungsfrist gibt beiden Parteien Planungssicherheit. Darüber hinaus kann vereinbart werden, ob eine Nachbetreuung des Pferdes nach Vertragsende gewünscht wird.

Tipp vom Anwalt für Pferderecht Ackenheil: Diese kleine Aufzählung, stellen nur einige wenige Punkte die ein Betrittvertrag beinhalten sollten dar. Typische Streitpunkte entstehen häufig durch unklare Erwartungen oder unzureichende Kommunikation zwischen den Vertragsparteien. Eine detaillierte Vertragsgestaltung sowie regelmäßige Abstimmungen über den Trainingsfortschritt können dazu beitragen, solche Konflikte zu vermeiden. Ein gut ausgearbeiteter Berittvertrag schafft klare Verhältnisse und bietet beiden Parteien Sicherheit. Durch die schriftliche Fixierung aller relevanten Punkte lässt sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit gewährleisten. Dabei ist es sinnvoll , eine juristische Beratung in Anspruch zu nehmen, um individuelle Besonderheiten zu berücksichtigen zu können und den Vertrag für beide Seiten rechtssicher gestalten zu können.

Ein schriftlicher Vertrag verhindert Missverständnisse und bietet eine verlässliche Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Pferdebesitzer und Bereiter.


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