25. April 2024
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Winterarbeit gegen „Hallenkoller“

Von Christien Luckwaldt

Die Tage sind kurz und gefühlt regnet es mehr als es trocken ist.

Willkommen im Winter in Deutschland. So manch ein Pferdebesitzer wünscht wohl, sich doch an Hallenhalma oder Schach „verloren“ zu haben statt jeden Tag bei Schlamm und Regen die Vierbeiner zu umsorgen.

Nicht jeder hat das Privileg einer Halle und selbst dann ereilt Pferd und Reiter nur allzu schnell der „Hallenkoller“. Denn eins haben wir alle: Keine Lust (mehr) auf Regen, Matsch, Dunkelheit und schlechtes Wetter, die meist einhergehen mit stark eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten.

Und trotzdem kommt der Sommer schneller als man es glauben mag. Dann möchten wir alle unsere Pferde fit und gesund dastehen haben. Der Eine, um auf dem Turnier zu glänzen, der Andere um einen schönen Ausritt erleben zu können. Fakt ist also, dass wir unsere Pferde auch, oder besonders, im Winter trainieren müssen.

Früher war es anders herum. Die „Ackergäule“ haben im Sommer geschuftet, im Winter hatten sie „Ferien“. Aus heutiger trainingsphysiologischer Sicht ist das sicher auch nicht das Gelbe vom Ei, es ist aber auch schon einige Jahre her.

Heutzutage ist zumindest in der Sportreiterei der Winter die Zeit der Arbeit. Neue Lektionen werden erarbeitet, Gelerntes wird gefestigt. Basics werden immer und immer wieder abgefragt bis sie zur Selbstverständlichkeit werden. Das ist meist nur dann möglich, wenn gute Arbeitsbedingungen das Training der Pferde überhaupt zulassen.

Aber egal ob Reithalle oder nicht, Trainingsmöglichkeiten bieten sich eigentlich immer. Natürlich muss immer nicht nur auf Pferd und Reiter, sondern auch auf die Umstände geschaut werden. Mit ein bisschen Findigkeit und Kreativität kann auch der Winter sinnvoll und vielfältig genutzt werden.

Longieren mit Stangen schult Koordination, Bauch- und Rückenmuskulatur und lässt sich einfach aber effektiv umsetzen. Bei trockenem Wetter bietet sich ein Ritt ins Gelände an, der Gelassenheit, Kondition und Vertrauen schult. Und auch im Gelände lassen sich dressurgeprägte Übungen gut einbauen: Schlangenlinien quer über den Weg, Slalom um Bäume, Bergauf, Bergab….

Viele Ställe oder Reitvereine bieten im Winter Lehrgänge und Fortbildungen an. So kann unter entspannter Atmosphäre geübt werden, den eigenen Hof zu verlassen, vielleicht zu verladen und vor Ort sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Jedes Training gibt Pferd und Reiter neue Impulse und selbst aus einem „branchenfremden“ Training (wie wäre es mit einem Lehrgang für Working Equitation für das Springpferd, einem Stangenlehrgang für das Dressurpferd oder einem Kurs für Arbeit an der Hand, Doppellonge oder dem Langzügel?) kann man immer etwas mitnehmen!

Wichtig ist hier vor allem die Abwechslung. Weder Pferd noch Reiter tut es auf Dauer gut, jeden Tag das Gleiche zu tun. Als Trainer unserer Pferde sollten wir uns also Gedanken machen und immer wieder für Abwechslung im Trainingsplan unserer Pferde sorgen, um so die physische und mentale Gesundheit auch über die kalte und dunkle Jahreszeit aufrecht zu erhalten.


Pferdetherapie Luckwaldt

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