Fahrsport Highlights des Jahres
Weltmeisterschaften der Vierspänner und Einspänner
Die Saisonplanung im Fahrsport steht. Höhepunkte in 2024 sind die Weltmeisterschaften der Vierspänner vom 5. bis 8. August im ungarischen Szilvásvàrad in Ungarn, die WM der Einspänner in Le Pin-au-Haras in Frankreich vom 19. bis 22. September sowie die Jugend-Europameisterschaften Ende Juli in Flyinge in Schweden.
Titelverteidiger bei den Vierspännern ist das niederländische Team, bei der WM vor zwei Jahren in Pratoni del Vivaro waren die deutschen Fahrer knapp geschlagen auf dem Silberrang. Michael Brauchle, Mareike Harm und Georg von Stein konnten in einem spannenden Kegelfahren ihren zweiten Rang nach Dressur und Gelände halten, Michael Brauchle sicherte sich darüber hinaus die Bronzemedaille.
„Mareike Harm ist in der Spitzengruppe der Vierspännerfahrer nach wie vor eine Ausnahme in der Männerdomäne Vierspännersport. Besonders durch ihre guten Dressurleistungen hat sie sich in der Vergangenheit einen festen Platz im Championatsteam erobert. Sie wird auch in der neuen Saison eine Kandidatin für einen Platz im Team sein“, so die Überlegungen von Bundestrainer Karl-Heinz Geiger. Als zweite Frau im „Männersport Vierspänner“ hat sich aber auch Anna Sandmann mehr und mehr in die internationale Spitze gefahren. Bei den Europameisterschaften in Exloo 2023 gehörte sie mit Mareike Harm und Michael Brauchle zur erfolgreichen deutschen Mannschaft, die Team-Silber gewann.
„Wir haben in diesem Jahr einige Nationenpreise für die Vierspänner in der Turniervorschau, da können und möchten wir möglichst vielen Fahrern die Chance geben sich zu profilieren. Unser Ziel ist natürlich eine Medaille bei der WM“. Für den Einzeltitel ist der Australier Boyd Exell heißer Favorit, er ist seit 2010 ununterbrochen Weltmeister. Sein größter Konkurrent ist der Niederländer Bram Chardon, der in den vergangenen Jahren immer näher an den Serienchampion herangerückt ist. Er konnte unter anderem auch Anfang Februar das Weltcup-Finale in Bordeaux für sich entscheiden.
Vor der WM kann schon mal das CAIO in Aachen eine große Aussagekraft für den Leistungsstand der deutschen Fahrer haben, hier treffen sich in jedem Jahr die Besten der Welt. Wie immer ein wichtiger Termin – gerade im WM-Jahr. Der Sichtungsweg für die Vierspänner ist individuell nach Absprache mit dem Bundestrainer. Pflichttermin ist allerdings die Deutsche Meisterschaft in Herchenrode vom 15. bis 18. August. Dort wird auch endgültig das Team für die WM nominiert.
Einspänner und Para-Fahrer: DM in München
Auch die Einspänner haben in diesem Jahr wieder Weltmeisterschaften: Diese finden vom 19. bis 22. September in Le Pin du Haras in Frankreich statt. Wer dort starten möchte, muss an mindestens zwei Sichtungsturnieren teilnehmen, wahlweise im April in Wettringen, im Mai in Lähden, im Juni in Bühl oder in Drebkau. Eine Sichtung sind auch die Deutschen Meisterschaften vom 8. bis 11. August in München. Dort finden zeitgleich auch die Deutschen Meisterschaften der Para-Fahrer statt. „Bei den Weltmeisterschaften in Frankreich haben wir mit dem Einspänner-Team natürlich auch wieder das Ziel eine Medaille zu gewinnen“, sagt Dieter Lauterbach, der erstmalig als Bundestrainer der Einspänner und nicht als Einspänner-Fahrer dabei sein wird.
Zweispänner: Deutsche Meisterschaften in Drebkau
Die Zweispänner haben in 2024 kein Championat, fahren aber vom 20. bis 23. Juni in Drebkau ihre Deutschen Meisterschaften aus. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit sich bei drei Nationenpreisen international im Team zu messen, wobei Karl-Heinz Geiger sich besonders freut, „dass in Donaueschingen vom 12. bis 15. September nach mehrjähriger Pause wieder Fahrsportprüfungen stattfinden. Und das gleich auf 4-Sterne-Niveau für Zweispänner und Pony-Vierspänner“. Seit der Europameisterschaft 2019 für Vierspänner ruhte der Fahrsport in Donaueschingen, nun meldet sich der Veranstalter vieler hochrangiger Fahrturniere gleich mit Nationenpreisen in zwei Anspannungsarten zurück. Als Honorartrainer steht Geiger weiterhin der Belgier Edouard Simonet bei den Zweispännern zur Seite, bei den Ponyfahrern unterstützt ihn erstmalig der ehemalige Ponyfahrer und WM-Teilnehmer Herbert Rietzler.
Ponyfahrer: Deutsche Meisterschaften gemeinsam in Zeiskam
Die Ponyfahrer tragen ihre Deutschen Meisterschaften an Pfingsten vom 16. bis 20. Mai in Zeiskam in Rheinland-Pfalz aus. Für alle Fahrer, die einen Kaderplatz anstreben, ist ein Start hier Pflicht. Höhepunkt der Saison 2024 ist für die Ponyfahrer der Nationenpreis (CAIO 4*) vom 12. bis 15. September in Donaueschingen.
Jugend-EM in Schweden – Nachwuchs-DM in Lähden
Für die Nachwuchsfahrer geht es vom 25. bis 28. Juli im schwedischen Flyinge um Titel und Medaillen bei der Jugend-Europameisterschaft. Dafür müssen die Kandidaten schon im April in Sélestat in Frankreich, im Mai im westfälischen Greven und eine weitere Sichtung in Bühl vom 29. Mai bis 2. Juni fahren.
Die Deutschen Jugendmeisterschaften im Fahren finden in diesem Jahr vom 1. bis 4. August, also erst nach der Jugend-EM, in Lähden im Emsland statt. Das Team rund um Christoph Sandmann ist bewährter Veranstalter für alle Anspannungsarten und Altersklassen. Für 2025 steht auch schon ein weiteres Top-Event fest, denn dann finden in Lähden die Europameisterschaften der Vierspänner und die Weltmeisterschaften der Para-Fahrer statt.
Bundestrainer Karl-Heinz Geiger ist mit der Gesamtlage des deutschen Fahrsports insgesamt recht zufrieden. „Wir haben ein gutes, bewährtes System, darauf können wir aufbauen. Klar: Die Konkurrenz schläft nicht, wir müssen stets daran arbeiten noch besser zu werden. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass der Fahrsport ein recht aufwändiger Sport ist. Schön, dass es dennoch eine in den letzten Jahren fast unveränderte Zahl an Fahrerinnen und Fahrern gibt, die mit viel Idealismus unseren Sport ausüben.“ (fn-press)